ArbeitslosenZentrum Düsseldorf

Beratung mit Mund-Nasenschutz und hinter Plexiglas: In 2020 Normalität.
Beratung mit Mund-Nasenschutz und hinter Plexiglas: In 2020 Normalität.

Wer in Düsseldorf nach Auswegen aus seiner Arbeitslosigkeit sucht, findet Hilfe bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des ArbeitslosenZentrums.

Wer?

Leitung: Torsten Kerner, Beraterinnen: Andrea Dahm (seit März 2021), Sabine Messerschmidt, Andrea Sauthoff, Kristin Trodler, Verwaltung: André Böltau und Claudia Wendt (bis März 2021).

Was?

Das ArbeitslosenZentrum Düsseldorf ist seit mehr als 30 Jahren die Beratungsstelle für Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger rund um das Thema Arbeitslosigkeit und soziale Absicherung.

Was genau?

Wir können ohne große bürokratische Hindernisse eine direkte und schnelle Hilfe für alle Bürgerinnen und Bürger in Düsseldorf anbieten. Dabei hilft ein sehr enger Kontakt mit dem Jobcenter Düsseldorf und anderen Einrichtungen, der über Jahre besteht.

Wo?

Konrad-Adenauer-Platz 9
5. Stock

Wir haben uns gefragt,

wie wir die Menschen erreichen sollen,

wenn wir sie nicht mehr persönlich

zu uns einladen können.

Torsten Kerner

Kurzinterview mit …

Torsten Kerner, Leiter des ArbeitslosenZentrums Düsseldorf

Torsten Kerner, Leiter des ArbeitslosenZentrums Düsseldorf.

Wie ist das Jahr 2020 für dich und dein Team gestartet?

In das Jahr 2020 ist unser Team voller Optimismus gestartet. 2019 haben wir viel erreicht und wir waren voller Energie, neue Angebote zu entwickeln und generell zu genießen, dass „der Motor rund läuft.“

Und dann kam der Lockdown im März. Wie seid ihr damit umgegangen?

Teambesprechung vor Corona (v.l.): Claudia Wendt, Torsten Kerner, Andrea Sauthoff, Kristin Trodler

Zunächst haben wir uns gefragt, wie wir die Menschen erreichen sollen, wenn wir sie nicht mehr persönlich zu uns einladen können? Die Fälle sind häufig so komplex und persönlich, dass eine Beratung am Telefon schwierig ist. Unterlagen müssen unterschrieben und zu uns gebracht werden.

Wir überlegten uns also, unter welchen Bedingungen wir eine persönliche Beratung weiterhin durchführen können. Dafür wurde Vieles verändert – alle Büros wurden mit Plexiglasscheiben und Desinfektionsmittelspendern ausgestattet. Wir erarbeiteten ein Hygienekonzept und sensibilisierten die Ratssuchenden für die neuen Regelungen.

Was bedeutete der Lockdown für die Ratsuchenden?

Sabine Messerschmidt Beraterin
Sabine Messerschmidt, Beraterin

Für unsere Ratsuchenden ist der Lockdown schwer zu ertragen. Wir hatten teilweise auch Anruferinnen und Anrufer mit suizidalen Gedanken. Wir haben die großen Belastungen in den Familien gespürt und die Isolation von Alleinstehenden. Treffpunkte wie die Tafeln konnten nicht besucht werden, Maßnahmen fanden nur eingeschränkt statt.

Und für viele Menschen waren dies die einzigen Kontakte außerhalb der Familie, in denen sie sich austauschen konnten. Es gab ja auch ständig neue Regelungen bei der Antragsstellung zu Kurzarbeitergeld, Familienbonus etc. Da konnten wir zum Glück Unterstützung bieten. Am Ende des Jahres haben sich eher mehr Menschen bei uns gemeldet als sonst.

Was nehmt ihr mit ins Jahr 2021?

Wir haben viel über uns gelernt und bewiesen, dass wir schwierige Zeiten gemeinsam überstehen können. Durch Corona haben wir auf jeden Fall einen großen Schritt in Richtung mehr Digitalisierung gemacht.

Und das kann uns niemand mehr nehmen. Trotzdem werden alle sehr froh sein, wenn wir wieder normal aufeinander treffen können – Pausen gemeinsam verbringen und wieder eine „offene Tür“ für alle Menschen anbieten können, die unsere Hilfe benötigen.

Zahlen

Die alljährliche Befragung der Kundinnen und Kunden zur Zufriedenheit mit dem Beratungsangebot des ArbeitslosenZentrums ergab im Jahr 2020 erneut eine sehr hohe Zufriedenheit der Ratsuchenden.

Mehr als 95 % fühlten sich in ihrem Anliegen verstanden, kompetent und umfassend beraten und bewerteten unser Angebot zu über 95 % mit der Note „Gut“ bis „Sehr gut“.

4.600 Beratungen durchgeführt

Mehr als 120 Beratungen für Multiplikatoren anderer Einrichtungen

45,2 Jahre betrug das Durchschnittsalter der Ratsuchenden

60 % der Ratsuchenden hatten einen Migrationshintergrund

52 % der Ratsuchenden waren Frauen

52 % der Ratsuchenden waren Langzeitarbeitslose

89 % der Ratsuchenden waren Nicht-Akademiker

Hunderte Liter Desinfektionsmittel verbraucht